8 von 8: Die Letzte Etappe
Reisebericht Südafrika: Noch mehr Tiere im Addo Elephant Park
Das letzte Highlight war der Addo Elephant Park, hier waren wir zwei Nächte und hatten genügend Zeit die Tiere auf der Liste, die man am Eingang im grünen Gestrüpp wieder zu finden und abzuhaken: Zebra (na klar!), Kudus, Eland, lustige Paviane, mega lustige kleine Warzenschweine, Füchse und ähnliche Wesen, Elefanten (muss ja…!) und Wasserbüffel. Diese Viecher haben am ersten Abend direkt vor unserer Terrasse geäst. Es war sehr dunkel, nur Sterne, kein Mond und dann ein Schnaufen und Rascheln. Wir schlichen an den großen Zaun und sahen dann die massigen Tiere mit den gewaltigen Hörnern. Hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit dem „Balrok“, aber sicherlich nur weil es dunkel war…
Auf einer großen Tafel am Infozentrum markieren die Safariisten mit bunten Magneten, wo sie welche Tiere angetroffen haben. Lasst Euch davon nicht verrückt machen, vor allem, wenn die Löwen ganz vorn auf der eigenen „to watch“-Liste stehen. Laut Parkranger leben auf der Gesamtfläche des Addo Elephant Nationalparks (in etwa die Ausmaße von Belgien) 14 Löwen geben solle. „So what! Haste Glück oder keens“, aber die Chance scheint doch nicht so groß, dass uns ein solcher Räuber mit seiner Anwesenheit erschreckt. Und ob die gesteckten Magneten denn auch wirklich der Realität entsprechen sei dahin gestellt, man weiß ja um Spaßvögel und Wichtigtuer.
Reisebericht Südafrika: Tierbeobachtungen
Letztlich hat die Reisezeit den größten Einfluss darauf, welche Tiere sich am Wasserloch zeigen. Da der Hergott diesjahr im April nicht mit Wasser geizte, brauchte das Wild nicht an einzelnen Wasserlöchern rangeln, sondern fand im ganzen großen Park genug zu trinken. Wir waren jedenfalls sehr zufrieden und euphorisch über unsere Wildbegegnungen auch wenn die gefühlt mega vielen Begegnungen mit Zebras und Warzenschweinen das Bild etwas einseitig verzerrten. Ein Wort zum Warzenschwein: sogar die Ranger sagen von ihm es sei eines der hässlichsten Tiere. Hä? Können wir gar nicht finden, die sind lustig und stolz und irgendwie süß.
Die Löwen zeigten sich letztlich trotz eifriger Suche nur den anderen. Dafür hatten wir eine Begegnung mit einer der giftigsten Schlangen Südafrikas als wir mit dem Safaribus über den Schotter streiften. Es war eine Puffotter und schier unglaublich was für ein fettes Stück das war. Aufgeschreckt vom Safaribus, den unser schlangenverliebter Safari Guide Ron mit fantastischer Geschwindigkeit auf die Schlange zusteuerte spannte sich das Schlangenungetüm von gut und gerne 1,50 m Länge und schnellte mit einem Satz ins Unterholz. Wo war sie denn gleich? Angespannt spähten wir in die Büsche. Aber ich glaube niemand von uns hatte in diesem Moment wirklich Lust nach ihr zu forschen. So wunderte es niemanden, dass an diesem Abend die Balkontür geschlossen blieb und alle vor dem Zubettgehen noch einmal extra unters Bett schauten.
Restaurant und Verpflegung im Addo Addo Elephant Rest Camp
Wir wohnten am Ende der Reise im Bungalow im Main Rest Camp im Addo Elephant Park. Es gibt auch wunderbare Unterkünfte in privaten Lodges, das muss halt der eigene Geldbeutel entscheiden. Die Chalets im Addo Rest Camp sind großzügig mit Küche, Sofa, Terrasse, Spinnen und toten Bienen ausgestattet. Mir gefällt der Stil sehr gut: hoher Raum direkt bis unter das Reetdach (?), offene Küche und Wohnraum mit Sofa und großem Bett. Im kleinen Camp Laden könnte man sich fürs eigene Braai eindecken, bei zwei Übernachtungen entschieden wir uns jedoch fürs Restaurant.
Bleibt also noch das Restaurant im Addo Park zu erwähnen, das Essen ist sehr gut und es ist gemütlich mit einem großzügigen offenen Bereich wo es sich bei 40° Celsius noch aushalten ließ. Die Bedienung zeigt sich mal von dieser und mal von jener Seite.
Am allerallerletzten Tag rafften wir uns in aller Frühe auf um ein letztes Mal auf „Wildwatch“ zu gehen, „Frühsafari“ war angesagt. Als der Wecker weit vor 6 Uhr klingelte war der Himmel noch stockdunkel und ein verschlafener Parkwächter öffnete die Barke in den Nationalpark. Mit der aufgehenden Sonne änderte sich die Farben von Schwarz über grau nach kräftiges Grün und schon nach kurzer Zeit kreuzten ein paar mächtige Wasserbüffel den sandigen Pfad. Mit diesem Highlight im Gedächtnis kehrten wir in die Lodge zurück, packten die Rucksäcke und dann hieß es „ab nach Hause“.
Viele unvergessliche Erinnerungen, ein Straußenei, Biltong und Rooibostee dämpften den harten Aufschlag und Kulturschock in Berlin.
Nützliche informationen
Wetter: War im April sehr unterschiedlich, anfangs Wolken und durchaus Regen bei 17 Grad, in der Wüste wurde es immer heißer und im Addo Elephant Park hatten wir dan 40 Grad
Trinkgeld: Ist mir irgendwie ein Rätsel. Der Parkplatzwächtern gaben wir zwischen 10 und 40 Rand, die waren meistens, bis auf eine penetrante Ausnahme zufrieden. In Restaurants haben wir im Schnitt 10% draufgegeben, aber nie irgendeine weder positive noch negative Reaktion bemerkt. Meistens gibt man den Betrag dann auf die Kartenzahlung drauf, wenn man das allerdings mal vergisst, dann wird schon nachgefragt: wollen Wie wirklich 300 Rand bezahlen!? Äh, nein, nein, natürlich 330 …
Unterwegs sein: Straßen sind ok, man fährt defensiv, langsamere Autos quetschen sich ganz links (klar: linsverkehr) damit die anderen vorbei können
Kein Rechts vor Links was zählt, ist die Reihenfolge der Ankunft: Wenn man an eine Krezung kommt hält man an und schaut, wer vor einem angekommen ist. Gefahren wird dann brav in der richtigen Reihenfolge. Ungewohnt, funktioniert aber gut.
Tankstelle: man wird bedient, das find ich super!
Bezahlen: (fast) alles mit Karte.