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Südafrika Rundreise Erfahrungen

Reisebericht: Das war mein Südafrika

Der Anlass: Es gab ein Fest zu feiern, zwei Menschen wurden 50 und einer 21. Das sollte mit der Familie gefeiert werden. Und die Hälfte dieser Familie wohnt in Stellenbosch. Also, schnell den Flug gebucht und erst viel später eine Reise rund um das Party-Event gestrickt. Zwei Telefonate mit Sebastian Silio und ein paar Emails halfen uns, „Hirnfürze“ von realisierbaren Reiseideen zu trennen und so unserer Reiseroute Gestalt zu geben. Wir wollten uns nicht zu sehr festlegen, es sollte genug Freiraum für Überraschungen und Abenteuer bleiben. Dies ist mein privater Reisebericht über meine persönlichen Erfahrungen und es wird nicht der letzte über Südafrika sein!

Unser Fazit: Das war einfach Mega Cool!

1 von 8: Vor der Reise

Reisevorbereitung

Wir waren knapp 3 Wochen unterwegs und weniger würden wir auch nicht empfehlen. Die Idee war, ein paar Fixpunkte im Voraus zu buchen und zwischendrin die Abenteuer auf uns zukommen zu  lassen. Den Mietwagen haben wir auch vorher gebucht und um Zeit zu sparen ein Inland Flug von Port Elizabeth zurück nach Kapstadt. Sehr gut ausgeklügelt wenn ihr mich fragt.

Alles was aus Zeitmangel nicht im Reisepaket mit drin war, z.B. die Cedarberge, das Thali Thali Wild Reservat, Swellendamm, eine Nacht auf der Straußenfarm oder einfach mal ne ganze Woche Kitesurfen in Langebaan,  das holen wir alles nach, also seid gespannt auf den Reisebericht Teil 2.

Ist Südafrika wirklich so gefährlich?

Dieser Absatz ist für die eher Ängstlichen unter Euch, die anderen können gleich in die erste Etappe des Südafrika Reisebericht einsteigen: Kapstadt.
Schnell noch zum Arzt, gucken, ob was geimpft werden muss, ansonsten wetterfeste Kleidung in den Rucksack, wir fuhren ja in den Herbst. Vehemente Warnungen über das gefährliche Reisen in Südafrika machten uns ein wenig mürbe. Von Überfällen auf offenere Straße war die Rede, fiese Steinwurf Techniken, die dich zum Anhalten zwingen, damit die Räuber dich ausrauben können, bis hin zu Obdachlosen mit Messer, die ins Auto einsteigen und Geld wollen. Deshalb waren wir gewappnet: mehrere Kreditkarten und ein Brustbeutel fürs Geld, zwei billig Handys, die ich notfalls den Angreifern entgegen werfen würde und immer oberste Vorsicht.

Nur positive Erfahrungen in Südafrika

Am Ende wurden wir nicht einmal schräg angesehen, im Gegenteil, man hatte vor uns Angst und flüchtete, als wir versehentlich in eine private Einfahrt einbogen! Natürlich haben wir uns an die Regeln gehalten, die überdies auch in Berlin oder sonstwo gelten: man geht nicht mit dicken Kameras behangen abends um halb elf durch unbelebte Gassen, nahe der Armenviertel. Beim Autofahren „Knöpfle“ runter. Bei der Wanderung auf den Tafelberg vielleicht nicht ganz alleine gehen. Und ruhig nicht ALLES Geld im Hosensack mitschleppen. Abends in Kapstadt eher mal das Taxi oder Shuttle vom Hotel nutzen, wobei wir auch mit Öffis fuhren ohne belangt zu werden. Dass es schon eine hohe Kriminalität gibt, davon zeugen leider die meterhohen Elektrozäune um die Lodges und Hostels herum.
Die Menschen, auf die wir trafen, waren jedenfalls allesamt super liebenswürdig und nett, sie hatten immer ein herzhaftes Lachen parat und wir hatten das Glück nur positive Erfahrungen erleben zu können.

Kurzer Ausflug über die Mentalität

In der kurzen Zeit habe ich, wie gesagt, nur nette und entspannte Menschen getroffen. Kaum zu glauben, und sehr traurig, dass die Kriminalität tatsächlich enorm hoch ist.

Jedenfalls habe ich es geliebt, einfach so mit fremden Menschen zu plaudern, zu lachen, sich zu freuen, Zeit zu haben. Zeit ist überhaupt was Tolles. Es scheint sie in Südafrika nicht zu geben. Auch das „sich freuen“. Einmal bekam ich einen Espresso serviert und die Frau strahlte mich an, als ob Weihnachten wäre. Ich meine, sie musste arbeiten und mich bedienen, ich hätte strahlen sollen, hab aber vermutlich nur dumm geguckt, weil ich das einfach nicht erwartet hab.
Stellt euch den Kulturschock vor, als ich in Berlin am Flughafen in den Bus steigen wollte und kein Kleingeld hatte. Die Schimpftirade des Busfahrers hab ich immer noch im Ohr. So eine Erfahrung vergisst man auch nicht mehr so schnell…

Den Abschnitt will ich aber nicht mit Berliner Gemaule beenden, deshalb gibt’s jetzt einfach mal drei Herzen für all die herzlichen Menschen, denen wir begegnen durften.


Schmuse Zebras

Die beiden waren wirklich der Renner. Zuerst stand das eine Zebra mitten auf der Schotterstraße. Wir waren ganz leise und wollten es nicht stören. Plötzlich kracht ein Lärm durch den Busch und 20 Meter weiter hinten springt das zweite Zebra im Vollgallop auf das erste zu. Es rannte, also ob es zu spät käme. Kaum angekommen, ging die Schmuserei los. Rührend.
Hier findet Ihr Angebote, wenn Ihr Lust auf Fotosafari Reisen habt.

2 von 8: Jetzt geht’s los: Der Reisebericht Südafrika

In Kapstadt, um Kapstadt und um Kapstadt herum

Unsere erste Unterkunft, das Bantry Bay Suite Hotel, gelegen im noblen Vorort gleichen Namens, überraschte uns mit Cocktails, riesiger Suite und Balkon zum Meer raus. Das war ein Highlight, es ist dort vollkommen entspannt, der Lions Head thront über der Bantry Bay und man läuft nur ein paar Meter zum Strand. Dort mietet man für einen Fünfer ein Fahrrad und radelt immer am Meer entlang. Und was für ein Meer. Was für Wellenbrecher! Vorbei an fröhlichen Joggern und Spielplätzen und Gischt geht’s bis zur Victoria & Alfred Waterfront, die natürlich sofort besichtigt wird. Radelzeit: ca. 45 Minuten.

Das Fahrrad gaben wir direkt hinter der Wanterfront ab, und liefen dann zur Europcar Station um unseren Mietwagen entgegen zu nehmen. Das war ein bisschen blöd, weil ich aus lauter Vorsicht nur die N26 Karte mit hatte. Damit ging aber die Kaution nicht zu bezahlen. Grund: Bei Debit Karte könne man nicht garantieren, wann (und ob) das Geld wieder zurückkommt.

Zu Fuß ins Bo-Kaap und weiter mit Hop-on Hop-off Bus

Also erst mal zu Fuß weiter: bunte Häuser in Bo-Kaap besuchen, die Bree Street hoch, die Long Street runter, Shopping, chillige Läden, nice Food. Letztlich sind wir jedoch im Urlaub keine Stadtmenschen, daher hopsten wir in den nächsten roten Hop-on Hop-off Bus und wollten einfach mitfahren. Der Busfahrer warf uns zwei Stationen weiter wieder raus. Nehmt die blauen Linie hier, ist besser für euch. Cool, Danke. Eine bestens kommentierte Tour, passiert den Botanischen Garten Kirstenbosch, das edle Weingut Constantia Nek, ein Vogelpark, ein Township und schließlich Hout Bay. Hout Bay ist eine malerische Bucht in deren Hafen Robben spielen und wo wir einen der besten und ältesten (?) Fisch & Chips Laden fanden. Er liegt ganz hinten, man muss komplett am Hafen vorbei. Die Blue Line kurvte dann noch die schönsten Strände auf der Westseite der Kaphalbinsel ab (z.B. Camps Bay), vorbei an den 12 Apostel genannten Bergspitzen und spuckte uns direkt vor dem Bantry Bay Suite Hotel wieder aus.

Das fängt schon mal super an 🙂

Am nächsten Tag geht’s mit dem Bus in die Stadt um das Mietauto abzuholen. Achtung: die Fahrkarte in Kreditkartenformat kauft man vorher beim Spar oder an großen Busstationen. Im Bus kann man nicht bezahlen und muss ohne Karte leider wieder aussteigen …

Chapmans Peak und Pinguin in Simons Town

Mit unserem Ford Eco Max befuhren wir die Chapmans Peak. Grandios. Dann wurden die Pinguine in Simons Town beobachtet. Jöööö, wie niedlich! Hier der Schwaben Tipp: es reicht, am Parkplatz einfach rechts entlang zu gehen, da sind genug von den lustig eitlen Tierchen und man spart sich das Eintrittsgeld in den Park. Übrigens: Jetzt wo wir das Auto haben, geben wir natürlich auch den selbsternannten Parkplatzwächtern jeweils ein paar Rand (zwischen 10 und 40, je nachdem wie lange, wie nett etc.). Die waren überwiegend nett und nur einmal haben wir eine weniger schöne Erfahrung gemacht, weil der Mensch sehr aufdringlich war.
Nach Simons Town besuchen wir dann Muizenberg, das Wellenreiter El Dorado und weil es doch so schön war, fahren wir wieder auf dem Chapmans Peak zurück auf einen schönen Amarulla Sundowner, ins Bantry Bay Suite Hotel.

Schon genug gelesen? Fängt das Reisefieber an?

Die Reiseplanung für 2020 kann jetzt beginnen und mit den richtigen Tipps können Sie schon bald eigene Südafrika Erfahrungen machen. Vielleicht schauen Sie vorher noch das Reiseangebot unter „Reisen mit Sandveld Tours“ an.

Ein Wort zum Essen in Südafrika

Lecker, lecker, lecker… Für Menschen mit Blutgruppe 0 ein Fest, wenn ihr versteht was ich meine. Das fängt mit Hühnerleber zum Frühstück an. Oder Boerewors, Eier in jeglicher Zubereitungsart, Champignons und Speck. Ein traditionell südafrikanisches Gericht mit malayischem Einschlag ist der Potjiekos Eintopf. Und Achtung: peri peri heißt scharf… Eine göttliche Erfahrung 😉

Wir aßen jede Menge Muscheln, Fisch und Fisch und noch mal Fisch. Und die besten Austern von Welt, dazu komm ich noch. Und wenn dann noch Platz ist, will man sich ein Schokoladen Törtchen gönnen. Seht selbst das Foto. Es war eine Vierteltorte in Schokosoße und obendrauf drei karamellisierte Marshmellows! Körperverletzung, und soooo lecker!

3 von 8: Nichtsurfer können getrost weiterscrollen…

Kitesurfen in Langebaan

Der herrlichste Spot zum Kitesurfen ist unzweifelhaft der Blouberg Beach. Mit dem Tafelberg als Kulisse ist man aber leider auch der elenden Haiangst ausgesetzt. Daher sind wir weiter nach Langebaan, wo es zwar auch die Shark Bay gibt, das sind aber angeblich harmlose Hornhaie, die am liebsten am Grund schlafen.

Surfer Unterkunft in Langebaan

Elvira vom High Palms Guesthouse empfängt uns herzlich. Das Highpalms Guest House ist mein Favorit für Kitesurfer. Es gibt modernes Material, z.B. Bandit von F1, Twin Tipps, Wave Boards, Foiler und Shinn. Elvira und ihr Mann sind beide erfahrene Kitelehrer, sie erklären dir die Spots und geben gute Tipps. Die Location ist ein kleines Paradies, morgens brät James das Rührei, abends gibt’s gemeinsam Braai am offenen Kamin. Sehr familiär. Einfach genießen.

Langebaan selbst ist für Tarifa Fans etwas gewöhnungsbedürftig, weil alles schachbrettmusterartig angelegt ist und auch hier die Elektrozäune um die Häuser befremdlich wirken. Dafür sind die Spots, Shark Bay und Langebaan, easy und gut geeignet um alles mögliche auszuprobieren. In Shark Bay ist bei Flut wenig Platz zum aufbauen, hier könnte es in der Hochsaison eng werden. Bei uns war der Wind herrlich konstant und eher zu wenig (wir hatten ca. 18 Knoten, die Wind Saison war ja vorbei). Wenn man das Rucken und reißen von der Ostsee oder das heillos überpowert sein vom Levant in Tarifa gewöhnt ist, dann hat man im April in Langebaan einen super schönen Kinderteller. Schaut Euch noch bei Gelegenheit das Kiteparadies an: https://highpalms.co.za

4 von 8: Dritte Etappe Reisebericht Südafrika

Das Paradiesische Le Pommier in Stellenbosch

Jetzt sollten wir direkt zur Partylocation nach Stellenbosch fahren. Für die Feier wurde eine Art Pfadfinderlager Gruppenunterkunft gebucht, das De Laer am Rand von Stellenbosch. Früher muss das mal ein Gestüt gewesen sein, denn die Vierbettzimmer befinden sich in strahlenartig angeordneten Backstein Häuschen mit den typischen Stalldoppeltüren. Am Kopfende des Stern ist die große Festhalle und ein überdachter Platz mit Feuerstelle. Gemeinschaftsklos mit einem Duschkopf über dem Waschbecken schreckten die Damen erst mal ab! Aber auch die Herren, die versehentlich am falschen Hahn gedreht und eine unfreiweillige Dusche bekamen 🙂
Der Ort ist Ideal für 20 Leute, die zwei Tage Feiern wollen um danach einfach in eins der Stockbetten zu fallen. Weniger ideal ist er, wenn Montezumas Rache zugeschlagen hat. Daher buchten wir spontan einen etwas komfortableren Zwischenstopp und landeten schon wieder im Paradies. Das Le Pommier wine estate. Wir werden später noch öfters im Paradies landen aber dies war das Paradies der Paradiese.

Kuriositäten in Stellenbosch

In Stellenbosch machen wir Stadtspaziergänge mit der Familie, besuchen ausgiebig Oom Samie Se Winkel und hängen in Bars herum. Ein Ausflug nach Franschhook und einer, der uns durch die verschiedenen Weingüter lanciert rundet diese Etappe ab. Bei der Weintour kann man nichts falsch machen, alle Weingüter sind durch die Bank weg schön und jedes hat seinen eigenen besonderen Charme. Ich habe allerdings gelernt, dass Liebhaber von französischen Weinen sich mit den südafrikanischen Sorten eher schwertun. Und dass man sich viele der Weinsorten auch in Deutschland im Online Shop bestellen kann. Schöner ist es natürlich, nach Südafrika zu reisen und den Wein dort zu trinken.

Dann war die Feier. 50 x 50 x 21. Ca 80 Gäste, alle Generationen, eine Bühne, viele Reden viele Emotionen und dann wurde um die Wette gesungen und getanzt. Dazwischen Tauziehen und ein Haufen Essen. Später dann ums Feuer gestanden und weitergetanzt. Bis nix mehr ging und die letzten Gäste sich dann eben in die letzten Stockbetten fallen ließen.

Wir schliefen uns aus und freuten uns auf die nächsten Etappen. Was mich an der ganzen Gegend um Kapstadt und Stellenbosch bis runter nach Hermanus so fasziniert sind die gewaltigen Bergketten, die einen umgeben. Hier das Meer, in einiger Entfernung eine Bergkette um am Himmel weiße Wolkentürme. Gradiose Landschaften. So geht es also weiter.

5 von 8: Weitere Etappen

Von Paradies zu Paradies: Abalone Guest House in Hermanus

In Hermanus wandert man einen wunderschönen Küstenweg an romantischen Buchten wo auch Surfer surfen entlang. Abends gibt’s eine gute Auswahl an Restaurants.

Weiter geht’s zur legendären Kleinbaai, wo sich alles um den weißen Hai dreht. Boote mit Haikäfigen und euphorische Touristen, die von der Begegnung mit dem Urwesen schwärmen. Nix für uns. Weiter Richtung Cape Agulhas. Unterwegs passieren ein ulkiges Naturreservat, das Uilenkraalsmond, weiße Dünen und Buschlandschaft. Das macht Spaß mit Geländewagen, wir mussten jedoch umdrehen, es war kein weiterkommen mehr.

Dann runter zum Cape Agulhas, wo sich die Ozeane scheiden.

Wir verbaseln nun etwas die Zeit und kommen erst nach 20 Uhr im Reservat de Hoop an. Das hat schon längst die Tore geschlossen, aber für uns wartet noch jemand und lässt uns ein. Mit einer Christkindl guten Laune.

6 von 8: Der Geheimtipp De Hoop

De Hoop Naturschutzgebiet und Marine Protected Area

Der De Hoop ist ein wunderschöner kleiner untouristischer Naturpark. Zebras grasen im Vorgarten, jede Menge Bunteböke, Straußen und ganz merkwürdiges Meeresgetier sind zu bestaunen. Das blaue Ding im Foto nebenan ist keine Plastiktüte, das ist eine Qualle, die „Blue Bottle“ heißt und ganz schön giftig ist. Im Park fährt man mit dem eigenen Auto, bucht eine Safari oder wandert über Dünen zum Strand. Alle drei Arten sind empfehlenswert. Highlights waren eine selten zu sehende Otterfamilie und eine riesige Eule, die direkt vor uns auf der Straße hockte und eulenhaft glotzte.

Irgendwann werden wir mal sagen: ach, schon wieder nur ein Zebra… aber bis dahin ist noch lange und wir lieben dies wunderschönen kleinen Streifen Pferdchen.

Das Restaurant im De Hoop ist toll, gutes südafrikanisches Frühstück, bequeme Sofas um einen großen offnen Kamin, in dem abends ein wärmendes Feuer brennt. Das war gut, denn nachdem wir in den späten Abendstunden im offenen Safari Vehikel durch die schnell abkühlende Buschlandschaft geschüttelt wurden, war die Gruppe richtig durchgefroren. Dazu taten die eisgekühlten Getränke ein Übriges. Bei fast jeder Safari macht man irgendwo einen Stop und reicht Soft Drinks, südafrikanischen Wein, Bilton oder Boerewwors. Das ist nett und wenn man Glück hat kann man dabei Tiere beobachten. Aber bedenke: Im April kanns kühl werden, also vorher die beste Südafrika Reisezeit checken.

Im De Hoop sieht man vor allem Zebras, Straußen, Bunteböke, Vögel, Baboons, total süße Erdmännchen, und eben das Meeresgetier. Interessant finde ich, dass sich die Bunteböke munter vermehren, sie waren mal ein bedrohte Art. Im Park haben sie keine natrlichen Feinde Aber sie werden nicht gejagt, wenn es zuviele sind, versucht man, sie in andere Parks abzugeben. Die typische Landschaft heißt hier übrigens Fynbos.

7 von 8: Reisebericht „On the Road“

Mit der Fähre über den Breede River

Vom de Hoop fahren wir Richtung Malgas, wo wir den Breede River auf einer Fähre überqueren, die ein paar Männer von Hand über den Fluss ziehen. Wo bitte schön gibt es denn so was noch?

Jetzt durchfahren wir die Kleine Karoo, Rinderherden, Western Style und irgendwo der berüchtigte Ronnys Sex Shop, den wir aber tatsächlich übersehen. Wir sind beeindruckt von der wechselnden Landschaft, jetzt so trocken und distelig. Wir queren Pässe und Täler. In der Nähe von Outdsthoorn besuchen wir eine Straußenfarm, verzichten aber auf die Tour mit Fütterung und Straußenreiten, kosten statt dessen lieber einen leckeren Straußenburger im Biergarten.

Die nächste Nacht verbringen wir in Wilderness, eine coole Location („Wilderness ocean view“), am Berg mit Panorama Fenster, Terrasse und extra nachts die Lichter aus im Ort, damit man Sterne gucken kann. Irre. Am morgen allerdings, nichts als Nebel, schon gruselig.

Die Strecke von Wilderness über Knysna den Tsitsikamma bis Jeffreys Bay

Wir fahren nach Knysna und frühstücken Austern. Die sind so lecker, dass wir sie auch gleich zu Mittag verspeisen. Ansonsten lassen wir die Knysna Heads links liegen, da könnte man jetzt noch tolle Bootsfahrten machen, wir wollen aber zum Tsitsikamma Nationalpark weiter. Da sind wir plötzlich im Regenwald, im dichten feuchten Urwald. Da gibt’s den größten Baum, die fieseste Hängebrücke, viele tolle Wanderwege und den größten Wellenbrecher. Lohnt auf jeden Fall. Nächstes Mal gerne über Nacht.

Noch ein El Dorado für Wellenreiter ist Jeffreys Bay

Aber wir wollen weiter, zur Jeffreys Bay, wo früher die Red Bull Surf Competition durchgeführt wurde. Mit Glück fanden wir eine echte Surfer Unterkunft, ok, ich bin jetzt echt schon eine Surf Oma aber das war egal alle waren cool und gechillt. Einzig anhand folgender Gegebenheiten ist ersichtlich, das der Chill außerhalb der elektrisch verrammelten Herberge sein Ende hat: Abends ist es ratsam ein Taxi zu nehmen und sich direkt zur Wunschkneipe am Surferstrand vorfahren zu lassen um jeglichen Stressoren aus dem Wege zu gehen. Und das Tor zum Strand ist am Abend magnetisch verriegelt und mit versammelter Mannes/Frauenkraft nicht zu überwinden, lediglich der geheime Code, der auf einer zwei Meter entfernten Tastatur einzugeben ist, garantiert den unbeschwerten Zugang zur Surflocation. Die Codeeingabe gestaltet sich entgegen der hiesigen Gewohnheiten etwas stressig, da man eine gefühlte halbe Sekunde Zeit hat um den Code einzutippen, zum Tor zu springen und dieses zu öffnen. Zeitverzögerungen jeglicher Art werden bestraft mit einer fest verschlossenen Tür! Nur mit partnerschaftlichem Teamwork konnte diese Hürde genommen werden indem fast synchron getippt und gezogen wurde. Wie diese Tür von Einzelpersonen zu öffnen sei, bleibt ein Geheimnis.

Was ebenfalls einen starken Eindruck auf mich machte, war ein Restaurant, an dessen Türe ein Schild folgende Mitteilung machte: „Registrierte Waffen sind willkommen“. So übersetzte mir das meine südafrikanische Schwägerin. „Hä“!? War das Erste was mir dazu einfiel. Mit solchen Gegebenheiten ist man bei uns in Berlin (noch) nicht vertraut und es irritierte mich doch im Nachhinein, wenn ich mir vorstelle, dass vielleicht einige der Locals in dieser Location ne „Wumme“ in ihrem Hosensack mit sich herumtragen.

Nicht nur Wellenreiten, auch Paragliden

In Jeffreys Bay wurden wir auch beinahe von einem Paraglider überflogen, als wir morgens verschlafen auf dem gemütlichen Holzbalkon übers Meer sinnierten. Plötzlich ein Motorengeräusch, schnell näherkommend von links um die Ecke, dann ein Windhauch, ein Schatten und der Typ saust um Haaresbreite am Eckpfeiler des Balkons über die Büsche Richtung Meer. Dort hat er sich dann gefangen und segelte gemächlich den Strand auf und ab. Tipp: Ihr könnt in Jeffreys Bay auch Paragliden!

Der Strand war einfach super, viel los, vom Anfänger bis zu den Freaks, alles war auf dem Wasser.

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8 von 8: Die Letzte Etappe

Reisebericht Südafrika: Noch mehr Tiere im Addo Elephant Park

Das letzte Highlight war der Addo Elephant Park, hier waren wir zwei Nächte und hatten genügend Zeit die Tiere auf der Liste, die man am Eingang im grünen Gestrüpp wieder zu finden und abzuhaken: Zebra (na klar!), Kudus, Eland, lustige Paviane, mega lustige kleine Warzenschweine, Füchse und ähnliche Wesen, Elefanten (muss ja…!) und Wasserbüffel. Diese Viecher haben am ersten Abend direkt vor unserer Terrasse geäst. Es war sehr dunkel, nur Sterne, kein Mond und dann ein Schnaufen und Rascheln. Wir schlichen an den großen Zaun und sahen dann die massigen Tiere mit den gewaltigen Hörnern. Hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit dem „Balrok“, aber sicherlich nur weil es dunkel war…

Auf einer großen Tafel am Infozentrum markieren die Safariisten mit bunten Magneten, wo sie welche Tiere angetroffen haben. Lasst Euch davon nicht verrückt machen, vor allem, wenn die Löwen ganz vorn auf der eigenen „to watch“-Liste stehen. Laut Parkranger leben auf der Gesamtfläche des Addo Elephant Nationalparks (in etwa die Ausmaße von Belgien) 14 Löwen geben solle. „So what! Haste Glück oder keens“, aber die Chance scheint doch nicht so groß, dass uns ein solcher Räuber mit seiner Anwesenheit erschreckt. Und ob die gesteckten Magneten denn auch wirklich der Realität entsprechen sei dahin gestellt, man weiß ja um Spaßvögel und Wichtigtuer.

Reisebericht Südafrika: Tierbeobachtungen

Letztlich hat die Reisezeit den größten Einfluss darauf, welche Tiere sich am Wasserloch zeigen. Da der Hergott diesjahr im April nicht mit Wasser geizte, brauchte das Wild nicht an einzelnen Wasserlöchern rangeln, sondern fand im ganzen großen Park genug zu trinken. Wir waren jedenfalls sehr zufrieden und euphorisch über unsere Wildbegegnungen auch wenn die gefühlt mega vielen Begegnungen mit Zebras und Warzenschweinen das Bild etwas einseitig verzerrten. Ein Wort zum Warzenschwein: sogar die Ranger sagen von ihm es sei eines der hässlichsten Tiere. Hä? Können wir gar nicht finden, die sind lustig und stolz und irgendwie süß.

Die Löwen zeigten sich letztlich trotz eifriger Suche nur den anderen. Dafür hatten wir eine Begegnung mit einer der giftigsten Schlangen Südafrikas als wir mit dem Safaribus über den Schotter streiften. Es war eine Puffotter und schier unglaublich was für ein fettes Stück das war. Aufgeschreckt vom Safaribus, den unser schlangenverliebter Safari Guide Ron mit fantastischer Geschwindigkeit auf die Schlange zusteuerte spannte sich das Schlangenungetüm von gut und gerne 1,50 m Länge und schnellte mit einem Satz ins Unterholz. Wo war sie denn gleich? Angespannt spähten wir in die Büsche. Aber ich glaube niemand von uns hatte in diesem Moment wirklich Lust nach ihr zu forschen. So wunderte es niemanden, dass an diesem Abend die Balkontür geschlossen blieb und alle vor dem Zubettgehen noch einmal extra unters Bett schauten.

Restaurant und Verpflegung im Addo Addo Elephant Rest Camp

Wir wohnten am Ende der Reise im Bungalow im Main Rest Camp im Addo Elephant Park. Es gibt auch wunderbare Unterkünfte in privaten Lodges, das muss halt der eigene Geldbeutel entscheiden. Die Chalets im Addo Rest Camp sind großzügig  mit Küche, Sofa, Terrasse, Spinnen und toten Bienen ausgestattet. Mir gefällt der Stil sehr gut: hoher Raum direkt bis unter das Reetdach (?), offene Küche und Wohnraum mit Sofa und großem Bett. Im kleinen Camp Laden könnte man sich fürs eigene Braai eindecken, bei zwei Übernachtungen entschieden wir uns jedoch fürs Restaurant.
Bleibt also noch das Restaurant im Addo Park zu erwähnen, das Essen ist sehr gut und es ist gemütlich mit einem großzügigen offenen Bereich wo es sich bei 40° Celsius noch aushalten ließ. Die Bedienung zeigt sich mal von dieser und mal von jener Seite.

Am allerallerletzten Tag rafften wir uns in aller Frühe auf um ein letztes Mal auf „Wildwatch“ zu gehen, „Frühsafari“ war angesagt. Als der Wecker weit vor 6 Uhr klingelte war der Himmel noch stockdunkel und ein verschlafener Parkwächter öffnete die Barke in den Nationalpark. Mit der aufgehenden Sonne änderte sich die Farben von Schwarz über grau nach kräftiges Grün und schon nach kurzer Zeit kreuzten ein paar mächtige Wasserbüffel den sandigen Pfad. Mit diesem Highlight im Gedächtnis kehrten wir in die Lodge zurück, packten die Rucksäcke und dann hieß es „ab nach Hause“.

Viele unvergessliche Erinnerungen, ein Straußenei, Biltong und Rooibostee dämpften den harten Aufschlag und Kulturschock in Berlin.

Nützliche informationen

Wetter: War im April sehr unterschiedlich, anfangs Wolken und durchaus Regen bei 17 Grad, in der Wüste wurde es immer heißer und im Addo Elephant Park hatten wir dan 40 Grad

Trinkgeld: Ist mir irgendwie ein Rätsel. Der Parkplatzwächtern gaben wir zwischen 10 und 40 Rand, die waren meistens, bis auf eine penetrante Ausnahme zufrieden. In Restaurants haben wir im Schnitt 10% draufgegeben, aber nie irgendeine weder positive noch negative Reaktion bemerkt. Meistens gibt man den Betrag dann auf die Kartenzahlung drauf, wenn man das allerdings mal vergisst, dann wird schon nachgefragt: wollen Wie wirklich 300 Rand bezahlen!? Äh, nein, nein, natürlich 330 …

Unterwegs sein: Straßen sind ok, man fährt defensiv, langsamere Autos quetschen sich ganz links (klar: linsverkehr) damit die anderen vorbei können

Kein Rechts vor Links was zählt, ist die Reihenfolge der Ankunft: Wenn man an eine Krezung kommt hält man an und schaut, wer vor einem angekommen ist. Gefahren wird dann brav in der richtigen Reihenfolge. Ungewohnt, funktioniert aber gut.

Tankstelle: man wird bedient, das find ich super!

Bezahlen: (fast) alles mit Karte.

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Wer schreibt diesen Reisebericht?

Wie oben schon erwähnt, kam die Südafrika Reise spontan auf mich zu. Es war eigentlich was ganz anderes geplant, aber da die Familie beschlossen hat zusammen in Stellenbosch zu feiern, wollte ich natürlich dabei sein. Ich reise normalerweise mit dem VW-Bus durch die Gegend, am liebsten ans Meer, wo es nette Plätzchen zum Windsurfen oder kitesurfen gibt. Dies ist mein erster Reisebericht, im normalen Leben bin ich kein Schreiberling, merke aber gerade, dass es mir großen Spaß macht, weil man durch’s berichten die Reise nochmal erlebt.

So. Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit,

Ursula Fischer