Es sollte eine spannende und abwechslungsreiche Selbstfahrertour durch Namibia und Botswana werden. Mit unterschiedlichen Landschaften, reiches Wildleben, magische Orte der Frühzeit und den Wasserlandschaften Botswanas – ganz bewusst ohne die üblichen meist sehr teuren und aufwendig zu befahrende Gebiete Chobe und Moremi. Lies unseren Reisebericht über Namibia und Botswana.
Namibia & Botswana mit dem Mietwagen
Caprivi und Botswana diesmal anders: Ein Reisebericht
Unser Reisebericht erzählt über das nördliche Namibia und Teilgebiete von Botswana
Auf unserer diesjährigen Afrika Reise (April/Mai 2019) durch das nördliche Namibia und Teile Botswanans, fuhren wir in das Erongo Gebirge, das Damaraland und den Etosha Nationalpark. Im Etosha besuchten wir das sehr schön gelegene und qualitativ gute staatliche Dolomite-Camp. Weiter ging es in den Caprivi-Streifen mit den „Linyandi Swamps“ und westlich am Okavango entlang zu den Tsodilo Hills und den „Khaudom Game Park“ zurück nach Namibia.
Als Mietwagen wählten wir einen preiswerten, einfachen 4×4 Doppelkabiner von Kea mit zusätzlichem Ersatzrad und Kühlschrank. Es sollte aber, zumindest in der Trockenzeit, kein Problem sein, die Tour mit einem SUV (auch ohne Allrad) zu fahren. Normale PKW schlagen wir nicht vor. Lesen Sie unseren Reisebericht.
Die Highlights
Besonders gut gefallen haben uns das Erongo-Gebirge (schon immer eine meiner Lieblingslandschaften in Namibia), das sehr schöne Dolomite Camp im Etosha (qualitativ besser als die meisten anderen staatlichen Anlagen, liegt traumhaft auf einem Hügelkamm), die Mushara Lodge im Osten des Etosha Nationalparks und der letzte Reiseteil mit dem Caprivi, dem Okavango und dem Khaudum und dem wildreichen Abschluss auf der Mount Etjio Lodge. Diese Gegenden sind noch nicht so bekannt, deshalb will ich mehr davon berichten.
Der Reiseverlauf
Welche Highlights wollen Sie sofort erkunden? Hier geht’s lang:
Unser Fazit: Eine sehr lohnenswerte Route!
Bei einer Reisezeit von 17 – 22 Tagen empfehlen wir diese Streckenführung und arbeiten Ihnen gerne eine entsprechende Route aus. Ganz gleich ob Sie lieber in Top-Unterkünften, einfacheren Lodges und Gästehäusern nächtigen oder gar das Campen bevorzugen.
Reise anfragenFür wen ist diese Reise geeignet?
- Für Wiederholungstäter, die bereits eine „klassische“ Namibia-Rundreise gemacht haben
- Für Neulinge ist sie interessant, auch wenn eher unbekannte Highlights einige der üblichen Attraktionen ersetzen
- Wenn Sie unsicher sind, fragen Sie uns 😉
Caprivi Streifen: Namibias tropisches Paradies
Der Caprivi mit seinen eher kleineren Schutzgebieten gehört nun zum KAZA, dem Kavango-Zambesi Projekt. KAZA ist ein multinationales, großangelegtes Naturschutzgebiet, welches den Tieren ermöglichen soll, ihre angestammten Wanderungsbewegungen zwischen Angola, Namibia, Sambia, Simbabwe und Botswana wieder ohne Hindernisse durchführen zu können.
Dies soll im Einklang mit den Bedürfnissen der lokalen Bevölkerung erfolgen, was eine besondere Herausforderung darstellt und wesentlich für den Erfolg ist.
Touristisch beginnt sich das KAZA-Projekt bereits positiv auf die Region auszuwirken und Einkommensquellen zu generieren. Hier finden Sie Caprivi auf der Karte.
Reisebericht erste Etappe
Der Roadtrip führt an die Ufer des Kavango
Wir übernachteten nach direkter Fahrt vom Etosha kommend in Rundu, an den Ufern des Kavango auf der Hakusembe River Lodge. Eine grüne Oase mit tollem Blick auf den Fluss, angenehmen Bungalows und diversen Aktivitäten wie angeln (catch-and-release), Besuch eines der „living museum“ Dörfer und Bootsfahrten. Sehr empfehlenswert im Caprivi ist die Umgebung der Popa Falls sowie die Linyandi Swamps (Rupara National Park) – von denen man auch gemütlich weiter nach Victoria Falls fahren könnte um beispielsweise von dort zurück nach Europa zu fliegen.
Reisebericht zweite und dritte Etappe
Nacht im Baumhaus mit Schilfrolltüren und Nkasa Lupala
Bei den Popa falls übernachteten wir im originellen, sehr hübschen, wenngleich etwas einfachen Ngepi Camp (Ein Baumhaus mit Schilffrolltüre direkt am Okavango, auch Campingplätze vorhanden) von dem man ausgezeichnete Bootsfahrten und Angeltouren auf dem Okavango unternehmen kann. Zum kleinen, aber feinen Mahango Game Park sind es nur wenige Kilometer. In den Linyandi Swamps wählten wir die Nkasa Lupala Lodge (auch hier ist Camping in der Nähe möglich) und wurden nicht enttäuscht. Die kleine geschmackvolle Anlage mit schöner Aussicht und guter Küche liegt direkt in einem Wildgebiet. Ein Tipp für entspanntes Out-of-Africa-Feeling!
Reisebericht vierte Etappe
Endlich mal wieder in den Tsodilo Hills
Da ich nach über 20 Jahren einmal wieder die Tsodilo Hills besuchen wollte, wählten wir die Drotskys Cabins, westlich des Okavango bei Shakawe. Wir hatten keine großen Erwartungen, da die Gegend eher ein touristisches Randgebiet ist. Was für eine positive Überraschung!
Eine sehr liebevoll angelegte Gartenanlage mit großzügigen Bungalows auf Stelzen. Direkt am Fluss, mit Pool, reichhaltiger Vogelwelt, guten Campingmöglichkeiten, Boots,- und Angelaktivitäten – natürlich, wie alles in Botswana, etwas teurer als man es von Namibia oder gar Südafrika gewohnt ist aber eine Top Übernachtungsmöglichkeit wenn man nach der Wanderung bei den Tsodilo Hills entspannen möchte.
Die Tsodilo Hills sind ein alter „heiliger“ Ort der San (Buschleute) welcher auch von den zugewanderten Bantu als mystischer Platz angenommen wurde. Ein lohnendes Ausflugsziel wenn man nicht nur an Tieren, sondern auch an Landschaften und der Geisteswelt der Urbevölkerung interessiert ist. Die Hügel ragen majestätisch aus der Ebene der Kalahari auf und sind auf eher schlechter Straße dennoch gut zu erreichen. Seit einigen Jahren gibt es ein Informationszentrum und mit lokalen Guides kann man informative Wanderungen zu diversen Felsmalereien unternehmen.
Planen Sie hier mindestens 3 Stunden ein. Trittfestigkeit ist erforderlich; bei Hitze auch eine gewisse Fitness – am besten bereits am frühen Vormittag mit dem Rundweg beginnen. Ein Besuch ohne Guides ist zum Schutz der Malereien nicht mehr möglich.
Reisebericht fünfte Etappe
Von Botswana zum Khadum Game Park in Namibia
Von Botswana aus führt die Reise nach Westen. Bei Dobe existiert ein kleiner Grenzübergang nach Namibia von dem aus es nicht mehr weit nach Tsumkwe, dem Tor zum Khaudum Game Park, ist. Wir waren seit zwei Tagen die ersten Grenzgänger, entsprechend froh waren die Beamten.
Es gibt hier nicht sehr viele Übernachtungsmöglichkeiten deshalb wählten wir die Tsumkwe Lodge. Diese wird von der gemeinnützigen Tucsin Initiative betrieben. Eine sehr einfache aber saubere Lodge (auch Camping möglich) mit kleinem Pool und sehr guten Ausflugsmöglichkeiten in den Khaudum und zu den San – Buschleuten. Man kann hier problemlos einige Tage verbringen, bei den San übernachten, mit Ihnen (auch mehrere Tage) zur Jagd gehen und Wildbeobachtungsfahrten im Khaudum unternehmen.
Khaudum ist selbst für namibische Verhältnisse weit abgelegen aber vielleicht eines der Highlights Ihrer nächsten Afrikareise, wenn Sie an unmittelbaren und echten Eindrücken und Kontakten interessiert sind.
Und gegen Ende der Reise? Windhoek oder Lodge?
Wir entschieden uns für die Mount Etjo Safari Lodge, einer der ältesten Gamelodges Namibias, in der reizvollen Hügellandschaft zwischen Otjiwarongo und Kalkveld gelegen. Gerade wenn man etwas robustere Tage im Outback hinter sich hat kann man auf einer komfortablen und wildreichen Lodge wie Mt. Etjo hervorragend entspannen, eindrucksvolle Gamedrives unternehmen und die Erlebnisse der vergangenen Wochen passieren lassen. Mount Etjo ist gut für Familien geeignet, da man vom Garten aus viele Wildtiere (unter anderem Hippos) im und am Wasser beobachten kann. Aufgrund des Wildreichtums (Nashornschutzprojekt), guter Guides und der Landschaft dürften sich auch Fotografen hier sehr wohl fühlen.
Mögliche letzte Etappen
Mount Etjo oder Lichter der Großstadt
Falls der Rückflug am Abend startet könnte man, Mt. Etjo auch als letzte Destination wählen, da man es in etwa einem halben Fahrtag zum Flughafen schafft (ca. 270 km in etwa 3 Stunden). In diesem Fall sollte man mindestens zwei Nächte auf der Wildlodge einplanen. Man kann natürlich auch eine der Farmen / Lodges näher am Flughafen nehmen oder, nach den Tagen in der einsamen Weite Namibias, die „Lichter der Großstadt“ suchen und noch einen oder zwei Tage in der beschaulichen und angenehmen Hauptstadt Windhoek verbringen.
Reisebericht Namibia und Botswana in Bildern
Der Reiseverlauf führt durch Namibia und Botswana
„Das will ich auch erleben …“
Wenn Sie jetzt richtig reisehungrig sind, kann ich das gut verstehen. Mit ein bisschen Reiseplanung und den richtigen Tipps können Sie schon bald Botswana und Namibia erkunden. Vielleicht schauen Sie vorher noch meine weiteren individuellen Reiserouten unter „Reisen mit Sandveld Tours an“.
Botswana Reisebericht: Wissenswertes und Reisetipps für Selbstfahrer
Beste Reisezeit und Klima in Botswana
Die Beste Zeit und somit Hauptreisezeit für eine Selbstfahrer Safari durch Botswana ist im dortigen Winter, also von Mai – August. Da in dieser Zeit die meisten europäischen Touristen in Botswana unterwegs sind kann es in den Lodges und Campingplätzen ziemlich voll werden.
Lesen Sie hier mehr über die beste Reisezeit für Botswana.
Als Selbstfahrer den richtigen Mietwagen wählen
Mietwagen für Botswana: normales Auto oder 4×4? Gleich vorneweg gesagt: in Botswana ist man mit einem Allrad super unterwegs! In unserem Reisebericht waren wir auf Fahrten in Nationalparks über eine hohe Bodenfreiheit sehr froh, da in der Mitte der Fahrspur oft das Gras höher wächst und den Kühler bzw. den Unterboden beschädigen kann. Tiefsandige Schotterpisten sollte man auf keinen Fall ohne Allradfahrzeug befahren. Wir beraten Sie gerne und bieten einen geeigneten Mietwagen mit oder ohne Dachzelt für Ihre Botswana Selbstfahrer Tour an.
Auf den gut geteerten Straßen zwischen Ngoma – Kasane – Nata/Gweta – Maun – Shakawe kommt man auch gut ohne 4X4 zurecht.
Ab Maun, Kasane, Nata bzw. Gweta kann man Touren in den Chobe Nationalpark, Okavango Delta (Moremi), Tsodilo Hills oder die Salzpfannen buchen.
Tipps zum Offroad-Fahren: Wenn man seine Route so plant, dass man Tiefsandpassagen queren muss, sollte man ein wenig Übung haben. Teilweise ist man in den Arealen komplett alleine unterwegs und müsste sich zur Not selbständig (umgeben von allen möglichen Wildtieren) freischaufeln. In Deutschland gibt es Anbieter, die gute Trainings für Offroad-Fahren durchführen.
Geschwindigkeitsbegrenzungen in Botswana
Nationalparks: Max. 40 km/h
Landstraßen: Max. 120 km/h
Auf tiefsandigen/schlaglöcherigen Passagen: Teilweise sind nur 20 km/h oder gar Schrittempo drin.
Camping in Botswana
Botswana gehört zu den Ländern, die noch ein echtes authentisches afrikanisches Urlaubserlebnis ermöglichen. Campingplätze sind in Botswana innerhalb der Nationalparks, anders als in Namibia und Südafrika, nicht eingezäunt.
Es kann also sein, dass Tiere aller Art und jeder Zeit dort aufkreuzen. Die kleinen Tiere wie Vögel, Erdhörnchen, Mangusten, Paviane tun dies und sind, gewohnt an die Besucher, oft sehr zutraulich. Paviane können bereits eine Plage sein und stehlen alles, was nicht gesichert ist oder nach Essen ausschaut. Die Safari beginnt also direkt auf dem Campingplatz. Es gibt nur eine begrenzte Anzahl an Campingplätzen.